Fadenheftung: Hochwertige Bindetechnik zur Herstellung eines Buches. Einzelne Falzbogen werden im Rücken durch Fäden mit den folgenden Bögen zu einem Buchblock vernäht. Das kann manuell aber auch maschinell erfolgen und ist die qualitativ hochwertigste Bindeart.
Fadensieglung: Die Fadensiegelung soll die Vorteile der aufwendigen Fadenheftung und preisgünstiger Klebebindung vereinen. Dazu verwendet das Bindeverfahren einen Mischfaden mit Kunststoff- und Textilanteilen. Er wird bereits in der Falzmaschine durch die Bogen gestoßen und auf dem Rücken durch Wärme verschmolzen (gesiegelt). Im Gegensatz zur Fadenheftung sind die einzelnen Bogen nicht miteinander vernäht.
Fadenzähler: Der Fadenzähler ist eine zusammenklappbare Lupe. Er hat einen feststehenden Abstand zwischen Lupe und dem Fuß. Das Messgerät stammt ursprünglich aus der Textilindustrie.
Faksimile: Als Faksimile (lateinisch: fac simile – mache ähnlich) bezeichnet man die möglichst naturgetreue Wiedergabe eines Originals (Bild, Handschrift, Buch) mit allen Eigenheiten wie Verschmutzungen, Beschädigungen oder Gebrauchsspuren. Der sehr teure Lichtdruck gilt noch heute als bestes Wiedergabeverfahren farbiger Vorlagen.
Falz: Scharfer Bruch (Knick) bei Papieren
Falzbein: Ein Arbeitsgerät aus Tierknochen (heute Kunststoff), das für Handfalzungen verwendet wird.
Falzbogen: Siehe Bogen
Fälzel: Textilband, das seitlich und am Rücken mit dem Block verklebt wird.
Falzen: Die bedruckten Bogen werden „geknickt“ oder „gefaltet“. Die gefalzten Bogen nennt man „Lage“. Beim Falzen eines Papiers wird die Oberfläche der äußeren Seite gespannt und die der inneren Seite gestaucht. Diese Beanspruchung hat bei gestrichenen Papieren sehr oft ein Aufreißen des Striches auf der äußeren Seite des Falzes zur Folge.
Falzmaschinen: Man unterscheidet prinzipiell zwei Typen: Bei der Schwertfalzmaschine drückt ein Messerbalken den Papierbogen zwischen zwei rotierende Walzen, die Taschenfalzmaschine staucht das Papier in rotierende Walzen hinein. Die beiden Falzsysteme können auch kombiniert in einer Maschine auftreten.
Farbauszug: Der Farbanteil einer Druckvorlage, die einer Farbe eines Mehrfarbendrucks entspricht. Für den meist verwendeten Vierfarb-Druck mit dem CMYK-Farbmodell sind vier Farbauszüge (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) erforderlich, die zur Herstellung der entsprechenden Druckplatten dienen. Alle Farbauszüge, die zusammen die farbige Vorlage ergeben, nennt man Farbsatz.
Farbdichte: Optische Dichte von farbig gedruckten Flächen. Dieser Wert spielt in der Qualitätskontrolle eine Rolle, er lässt sich dazu mit einem Auflichtdensitometer messen.
Farbigkeit: Angabe der verwendendeten Druckfarben. Z.B. 1/0farbig = eine Druckfarbe auf der Bogenvorderseite, die Rückseite ist unbedruckt, 2/1farbig = zwei Druckfarben auf der Bogenvorderseite, eine Druckfarbe auf der Rückseite etc.
Farbmanagement: Die Steuerung der Farbwiedergabe in einem digitalen Produktionsprozess (neudeutsch: Workflow). Die verschiedenen Ein- und Ausgabegeräte vom Scanner bis zur Druckmaschine arbeiten gerätebedingt mit unterschiedlichen Farbräumen (wie z.B. RGB oder CMYK). Um die Farbtreue über den Produktionsprozess hinweg zu vereinheitlichen, werden Farbprofile für die beteiligten Geräte eingesetzt. Farben aus einem Farbraum, die in einem anderen nicht darstellbar sind, werden weitmöglichst angenähert (der RGB-Farbraum ist z.B. größer als der CMYK-Farbraum).
Farbort: Der Farbort eines weißen Papieres ist eine Angabe zu seinem Farbton, der rötlich, grünlich oder bläulich sein kein. Nicht zu verwechseln mit dem Weißgrad des Papieres.
Farbprofil: Das Farbprofil eines EIn- oder Ausgabegeräts (Scanner, Bildschirm, Drucker, Druckmaschine etc.) gibt an, wie sich die von dem Gerät gelieferten Farben im Verhältnis zu einem übergeordneten, geräteunabhängigen Farbsystem verhalten.
Farbraum: Der Farbraum ist die Menge aller durch ein Farbsystem darstellbaren Farbtöne. Bekannte Farbsysteme sind RGB und CMYK. Der RGB-Farbraum ist größer als der CMYK-Farbraum.
Farbsatz: Alle Farbauszüge für die Druckfarben Cyan, Magenta Gelb und Schwarz geben im Zusammendruck die farbige Vorlage wieder. Ein Farbsatz wird heute mit moderner Computertechnik separiert. Siehe Farbseparation
Farbseparation: Farbseparation ist die Zerlegung farbiger Druckvorlagen in getrennte einfarbige Farbauszüge. Für jede Farbe, die im späteren Druckvorgang getrennt gedruckt wird, muss ein eigener Farbauszug erzeugt werden, der die entsprechenden Anteile der betreffenden Farbe enthält. In der Regel sind dies die vier Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz des CMYK-Farbsystems. Die Farbauszüge wurden früher manuell mit der Reprokamera erzeugt, heute jedoch ausschließlich auf elektronischem Weg.
Farbtiefe: Farbtiefe (auch Bit-Tiefe) ist die Anzahl von (digitalen) Bits, die zur Speicherung der Farbinformation eines Bildpunktes im Pixelformat benötigt werden.
Farbtrocknung: Das Trocknen der Druckfarbe erfolgt durch chemische Reaktion (Oxidation und Polymerisation) und/oder durch physikalische Vorgänge (Wegschlagen, Verdunsten). Bei der Oxidation und Polymerisation verfestigen oder vernetzen sich die Bindemittel, beim Wegschlagen zieht das Bindemittel in den Bedruckstoff ein.
Farbumfang: Der Farbumfang eines Farbraums beinhaltet alle Farben, die mit ihm dargestellt werden können. Das Lab-Farbsystem hat den größten Farbumfang, RGB- und CMYK-Farbräume einen deutlich kleineren.
Farbwerk: Teil einer Druckmaschine, mit der Aufgabe, eine Druckform gleichmäßig mit Druckfarbe zu versorgen. Bei einer Offsetdruckmaschine gehören dazu z.B. Farbkasten (Vorratsbehälter), Verreib-, Übertragungs- und Auftragswalzen.
Feinpapier: Die Bezeichnung für die edelsten Erzeugnisse der Papierindustrie. Bei der Herstellung wird besonderer Wert auf die Festigkeit der Oberfläche sowie auf gute und gleichmäßige Durchsicht (auch mit Wasserzeichen) und sehr gute Bedruckbarkeit gelegt.
Feuchtprobe: Prüfmethode zur Ermittlung der Laufrichtung eines Papiers. Dazu wird das Papier angefeuchtet. An der entstehenden Welligkeit oder Rollneigung kann man die Laufrichtung erkennen.
Feuchtwerk: Das Feuchtwerk in Offsetdruckmaschinen hat die Aufgabe, die nichtdruckenden Stellen der Druckform mit einem dünnen Film aus Feuchtmittel (Wasser) zu benetzen.
File-Server: Dieser Server-Typ stellt den Computer-Clients im Netzwerk nur Dateien, aber keine Dienste zur Verfügung.
Filzmakierung: Markierung des Filzgewebes der Papiermaschine auf der Rückseite des Papiers.
Filzseite: Die bei der Blattbildung auf einer Langsiebpapiermaschine oben liegende Seite des Papiers. Dadurch entsteht eine gewisse Zweiseitigkeit.
Firewall: Rechner mit Software, der Computer-Netzwerke vor unerwünschten Besuchern aus dem Internet schützt.
Firnis: Die aufbereiteten Bindemittel für die Druckfarbenherstellung werden Firnis genannt.
Flachdruck: Beim Flachdruck liegen druckende und nichtdruckende Partien der Druckform in einer Ebene. Das Funktionsprinzip beruht auf der Tatsache, dass Wasser und Öl einander abstoßen, daher sind die druckenden Flächen einer Druckform wasserabweisend und die nichtdruckenden Flächen wasserfreundlich. Wird die Druckform nun mit einem Wasserfilm benetzt, bleiben nur die druckfreien Stellen feucht, die druckenden Stellen können die ölfreundliche Farbe annnehmen. Der Offsetdruck ist das heute vorwiegende Flachdruckverfahren.
Flächengewicht: Das Flächengewicht ist das Gewicht eines Quadratmeters eines Papiers oder Kartons. 30 g/qm – 150 g/qm = Papier, 150 g/qm – 600 g/qm = Karton, über 600 g/qm = Pappe
Flash: Heute gängiges Programm, um Internetseiten mit grafischen Animationen zu versehen. Um solche Animationen sichtbar zu machen, benötigt ein Web-Browser ein kostenlos erhältliches Zusatzmodul.
Flattermarke: Mit Flattermarke bezeichnet man eine kurze Linie, die im Bund zwischen der ersten und letzten Seite jedes Bogens mitgedruckt wird. Nach dem Falzen und Zusammentragen der Bögen erscheinen die Linien auf dem Rücken des Buchblocks, und man kann an ihrer abgestuften Lage die richtige Reihenfolge der einzelnen Bögen erkennen.
Flattersatz: Flattersatz ist die Variation von Zeilenlängen einer Textspalte als gestalterisches Mittel.
Flexodruck: Als Hochdruckverfahren verwendet der Flexodruck fotopolymere Auswaschdruckformen. Mit rel. dünnflüssiger Druckfarbe können unterschiedlichste Materialien bedruckt werden. Der Flexodruck gilt als sehr schnelles, unkompliziertes Druckverfahren, das sich vorwiegend für den Verpackungsdruck eignet.
Florpostpapier: Florpostpapier ist holzfreies, satiniertes Durchschlagpapier mit einem Flächengewicht von 30 und 40 g/qm.
Focoltone: Focoltone ist ein System von 763 Farben im CMYK-Farbraum. Zu jedem Farbton sind Cyan-, Magenta-, Gelb- und Schwarzanteile angegeben, sodass er sich im CMYK-Modus wiedergeben lässt. Das Farbsystem Focoltone stammt von der gleichnamigen Tochtergesellschaft der A&P Multimedia Ltd. aus Singapur. In Deutschland unüblich.
FOGRA: Forschungsgesellschaft Druck e.V., München
Folienkaschierung: Eine Drucksache wird kaschiert um sie vor mechanischem Einflüssen zu schützen. Wird vor allem bei Umschlägen für Bücher und Broschüren verwendet. Die Folien sind im gegensatz zur Laminierung hauchdünn, matt oder glänzend, oder mit Struktur erhältlich.
Font: Font ist der englische Begriff für eine Schriftform. Ein Schrifttyp besitzt in der Regel mehrere Schriftformen mit verschiedenen Strichstärken und Varianten.
Format: Größe eines Druckerzeugnisses. Man unterscheidet zwischen Hoch- und Querformat. Grundsätzlich wird zuerst die Breite genannt, dann die Höhe. Beispiel: 21 x 10,5 cm = Querformat, 10,5 x 21 cm = Hochformat
Formatpapier: Formatpapier ist – im Gegensatz zum Rollenpapier – in einem bestimmten Format zugeschnittenes Papier zur Nutzung in Bogendruckmaschinen.
Formsatz: Formsatz ist eine Textgestaltung, bei der die Zeilenlängen einem unregelmäßigen Verlauf folgen – etwa bei einem grafisches Element.
Fortdruck: Fortdruck ist die Bezeichnung für den normalen Dauerbetrieb einer Druckmaschine nach dem Einrichten und Andrucken.
Fotosatz:Mit Fotosatz bezeichnete man die ersten Verfahren des Lichtsatzes, bei denen Schriftzeichen optisch von einer Vorlage auf einen Film übertragen wurden.
Fraktur: Die Schriftform Fraktur entstand im 16. Jahrhundert und war bis ins 20. Jahrhundert hinein eine gängige Schriftform in Deutschland. Ihren Namen erhält die Schrift durch die gebrochenen Linienzüge, in denen sie ursprünglich mit der Hand geschrieben wurde. Als Vorläufer der Fraktur gelten die gotische Schrift, in der Johannes Gutenberg seine 42-zeilige Bibel setzte, und die Schwabacher Schrift, in der die ersten Luther-Bibeln gedruckt wurden.
Französische Broschüre: Broschüre, bei der der Buchblock auf dem Rücken mit dem Umschlag verklebt wird und wo über den Umschlag zusätzlich ein Schutzumschlag gelegt, der auf dem Rücken mit dem dickeren Kartonumschlag verklebt wird.
Französisische Renaissance-Antiqua: An der Formgebung der französischen Renaissance-Antiqua war maßgeblich der Typograph Claude Garamond (1480 – 1561) beteiligt.
Freistellen: Die Trennung eines Bildelements vom Hintergrund nennt man Freistellen.
Frequenzmodulierte Rasterung (FM): Bei diesem – auch stochastische Rasterung genannten – Verfahren zur Auflösung von Bildern in Rasterpunkte werden diese Punkte zufällig auf der Bildfläche verteilt. Je nach der darzustellenden Helligkeit wird dabei die Dichte der Punkte variiert. Daher hat dieser Raster auch kein Moire und keine Rosetten. Die herkömmliche, amplitudenmodulierte (AM) Rasterung arbeitet dagegen mit einem festen Punktabstand, wobei sich die Größe der einzelnen Rasterpunkte nach der Bildhelligkeit richtet. Die frequenzmodulierte Rasterung bringt eine verbesserte Bildqualität, ist aber für technische Raster nicht geeignet.